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Geothermie für die Energiewende

Die Geothermie ist grundsätzlich eine Form der Energie-Gewinnung, die klimaneutral, grundlastfähig und nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich ist. Die mittlere und tiefe Geothermie (ab 400m Bohrungstiefe) kommt im Betrieb mit geringem Flächenbedarf aus und bleibt baulich unauffällig.

Zurzeit sind in Deutschland 42 tiefe geothermische Anlagen in Betrieb (Stand 2025), viele davon befinden sich im Münchener Raum oder im Gebiet des Oberrheintalgrabens. In diesen Gebieten sind höhere Temperaturen in relativ geringer Tiefe anzutreffen. Weitere 18 Anlagen befinden sich um Bau, und ca. 170 Projekte befinden sich in der Explorations- bzw. Planungsphase in vielen weiteren Gebieten Deutschlands. Die bestehenden und geplanten Kraftwerke werden überwiegend zur Wärmegewinnung eingesetzt, teilweise wird aber auch Strom erzeugt.

Der Schwerpunkt in der Betrachtung für den Einsatz der Geothermie liegt bei der Wärmegewinnung, für die auch Deutschland ein signifikantes Potential bietet. Dabei lässt sich das geothermische Potential technisch und genehmigungsrechtlich in die oberflächennahe Geothermie (Bohrtiefe < 400 m) und die Tiefengeothermie (Bohrtiefe > 400 m) gliedern.

Laut der im Februar 2022 veröffentlichten “Roadmap für Tiefe Geothermie” der Fraunhofer Gesellschaft und der Helmholtz Gemeinschaft hat allein die Tiefengeothermie das Potential, ca. 25% des deutschen Gesamtwärmebedarfs zur Verfügung zu stellen, wobei sich dieses nur auf die hydrothermalen Technologien mit teilweisem Einsatz von Großwärmepumpen bezieht.

Zusammen haben Tiefengeothermie und oberflächennahe Geothermie das Potenzial, eine Größenordnung von 50% der Wärmeversorgung in Deutschland abzudecken. Der derzeitige Anteil an der Wärmeversorgung liegt aber nur bei etwa 2%.

Bei der Nutzung der Geothermie zur Wärmeversorgung sorgt die Vermeidung von Umwandlung in andere Energieformen für ein hohes Maß an Effizienz. Insgesamt weisen die für den Betrieb notwendigen Anlagen einen vergleichsweise geringen und unauffälligen Flächenbedarf auf. Forschung und Entwicklung werden weiteres Potenzial erschließen, so rückt z.B. die Zwischenspeicherung unter saisonalen und systemstabilisierenden Gesichtspunkten mehr in den Fokus. Auch wird der Einsatz geothermischer Anlagen zur Kühlung z.B. im städtischen Bereich betrachtet.

Eine klimaneutrale Wärmeversorgung Deutschlands erfordert den Einsatz der Tiefengeothermie. In der politischen Diskussion reifte vermehrt die Erkenntnis, dass der Ausbau der Nutzung der Tiefengeothermie klar unterstützt werden muss, dass im Zuge der Wärmewende die Rahmenbedingungen signifikant verbessert werden müssen, um mittel- und langfristig die Energiewende sicherzustellen. Nun liegt die Geothermie im sog. „überragenden öffentlichen Interesse“.

Diesbezüglich weiterführendes und anschauliches Informationsmaterial ist online beispielsweise über BVG (Bundesverband Geothermie e.V.), BVEG (Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V.), Fraunhofer IEG (Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG), BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe), LIAG (Institut für Angewandte Geophysik) und vielen Landesämtern verfügbar.

Mitteltiefe und Tiefe Geothermie

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